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Warum „Frankenstein-Systemlandschaften“ die Personalentwicklung behindern

Mai 25, 2022 | by SumTotal Blog | 3 min read

Wachsende Qualifikationslücken und Fachkräftemangel erhöhen den Druck, Mitarbeiter mit gesuchten Fähigkeiten zu gewinnen und zu binden. Das macht eine Digitalisierung und Integration von HR-Abteilungen mit anderen Geschäftsbereichen besonders dringlich. Viele Personalabteilungen setzen separate IT-Systeme für Bereiche wie Gehaltsabrechnung, Compliance, Terminplanung oder Lernen ein. Ausschlaggebend dafür ist die Annahme, dass eine Kombination aus Best-in-Breed-Lösungen zum besten Ergebnis führen würde. Damit hat das Zusammenstückeln unterschiedlicher IT-Systeme aber zu einer Art "Frankenstein“-Systemlandschaft für HR-Aufgaben geführt. Dies hat zwei entscheidende Nachteile: die Benutzererfahrung bleibt dabei auf der Strecke, und es gibt keinen Datenaustausch zwischen den Systemen. Wir haben vier Anwendungsbeispiele zusammengestellt, die zeigen, welche Vorteile ein integrierter Ansatz bietet.

Studien belegen, dass der System-Flickenteppich, der sich in vielen Unternehmen entwickelt hat, im Bereich personalbezogener Aufgaben nicht besonders enthusiastisch angenommen und genutzt wird. Zum einen ist er sehr unbequem in der Handhabung, und zum anderen sind die Daten in ihren einzelnen Silos ohne Kontext ziemlich nutzlos. Studienergebnisse von Deloitte1 zeigen, dass 57 Prozent der Unternehmen vor allem deshalb nach neuer HR-Technologie suchen, weil sie mit ihren aktuellen Systemen keine Analysen erstellen können. Mit dem wachsenden Wettbewerb um Talente werden sich die von „Frankenstein“-Systemen verursachten Probleme noch verschärfen. Die Basis für eine ganzheitlichere Sicht auf die Mitarbeiter können LMS- und HCM-Plattformen bieten. Sie geben im Idealfall einen Überblick über die Qualifikationen der Mitarbeiter sowie Optionen, Schulungen und Lernangebote umzusetzen. Dies ermöglicht es den Personalverantwortlichen, strategische Entscheidungen zu treffen und folgende Themen anzugehen:

Mitarbeiterfluktuation: Patch-Work Systemlandschaften können häufig nicht erfassen, wenn Mitarbeiter besonders positive Ergebnisse erzielen und hohen Einsatz zeigen, aber seit drei Jahren keine Gehaltsanpassung erhalten haben. Fühlen sich Mitarbeiter nicht geschätzt, so steigt die Gefahr, dass sie das Unternehmen verlassen. Eine leistungsorientierte Vergütung und das aktive Angebot von Entwicklungsmöglichkeiten können dabei helfen, fähige Mitarbeiter zu halten – ein entscheidender Faktor in Zeiten des Fachkräftemangels.

Nachfolgeplanung: Traditionell basiert die Nachfolgeplanung häufig auf dem Bauchgefühl der Personalverantwortlichen. Integrierte HCM-Systeme nutzen dagegen ein multidimensionales Datensystem mit Informationen aus unterschiedlichsten Bereichen. So wird eine faktenbasierte Grundlage für Entscheidungen bereitgestellt. Solche Informationen zeigen zum Beispiel, welche Mitarbeiter für eine Führungsrolle geeignet sind oder wer aufgrund seiner aktuellen Qualifizierungen mithilfe einer Fortbildung eine andere Funktion übernehmen könnte.

Karriereplanung: Durch eine Verknüpfung der verschiedenen Systeme sowie das Einbeziehen der Karrierepläne von Mitarbeitern kann ein integriertes HCM-System geeignete Karrierepfade aufzeigen. Das HCM verbindet alle notwendigen Systeme miteinander und zeigt Mitarbeitern die notwendigen Lernprozesse auf, um Karriereziele zu erreichen oder Qualifikationen zu erhalten. Ein auf diese Weise klar ausgelegter Weg für die Weiterentwicklung innerhalb des Unternehmens erhöht das Engagement und die Mitarbeiterbindung.

Lernen im Arbeitsprozess: Ein Fehler, den viele Firmen machen, ist der Versuch, „Superstars“ einzustellen. Meistens ist die Rekrutierung und Kompensation solcher Spitzentalente schwer umzusetzen oder im Endeffekt nicht rentabel. Eine nachhaltigere Option besteht darin, Fähigkeiten und Qualifizierungen in der eigenen Belegschaft aufzubauen und weiterzuentwickeln. Eine integrierte HCM- und LMS-Lösung kann online On-Demand Angebote bereitstellen, die auf aktuelle

Problemstellungen oder individuelle Weiterbildungsanforderungen zugeschnitten sind. Mit einem integrierten Lernmanagementsystem lassen sich zudem die Lernfortschritte in Echtzeit erfassen und die nächsten relevanten Lerninhalte bereitstellen.

Fazit: Mit einem stets informierten Blick auf Mitarbeiterengagement, Fluktuation, Kompetenzlücken sowie interne Kompetenzentwicklung, könnten Personalverantwortliche die Wirkung ihrer Talentstrategie genauer quantifizieren und somit die Entwicklung des Unternehmens grundlegend verbessern.

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